BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Positionen des BUND Rostock zu aktuellen Themen in der Stadt

Wir rufen zur Kommunalwahl am 9. Juni auf

Für eine soziale und ökologische Politik in Rostock

Erfolgreiche Podiumsdiskussion „Klima wählt mit!“ mit den Kandidierenden der Kommunalwahl 

Ob beim Thema Parken, Hafenerweiterung, Wärmeplan oder der Essensversorgung -  Klimaschutz spielt in vielen kommunalpolitischen Themen eine wichtige Rolle. Das wurde durch die kontroversen Diskussionen und die zahlreichen Gäste bei der Klimaschutz-Podiumsdiskussion sehr deutlich.

150 Teilnehmende kamen, um die Positionen und Ambitionen der Kandidierenden Marcus Dejosez (SPD), Sybille Bachmann (Rostocker Bund), Robert Kröger (LINKE), Phillip Gustke (CDU) und Andrea Krönert (B'90/DIE GRÜNEN) zum Klimaschutz kennen zu lernen. Wer die Veranstaltung verpasst hat, ist eingeladen, sich den Mitschnitt auf YouTube anzusehen.

Schriftliche Positionen von mehreren Kandidierenden zu zehn zentralen Fragen des Klimaschutzes in Rostock sammelten die Veranstaltenden online ein. Alle Antworten sind über die Webseite des Ökohaus Rostock e.V. zu finden. „Klima wählt mit“ wurde von einem breiten Bündnis 25 zivilgesellschaftlicher Gruppen organisiert und von unserer BUNDjugend moderiert.

Rostock hat sich mit einem Bürgerschaftsbeschluss im November 2020 verpflichtet, bis 2035 klimaneutral zu werden. Für die Umsetzung dieses Beschlusses ist die Stadtverwaltung verantwortlich. Wir haben es in der Hand, eine Bürgerschaft zu wählen, die den Beschluss im Auge behält, transparent über Fortschritte berichtet und ggf. politisch nachlegt, um die Klimaneutralität bis 2035 auch wirklich zu erreichen.

Mitschnitt & Wahlprüfsteine unter https://oekohaus-rostock.de

Straßenbahnnetzerweiterung Reutershagen

Grafik: RSAG

Die Erweiterung des RSAG-Netzes vom Zoo bis zum Markt Reutershagen wird vom BUND Rostock begrüßt - zu bestimmten Bedingungen! Entlang der neuen Strecke können zahlreiche Stationen mit einer attraktiven Straßenbahnverbindung angeschlossen werden, die täglich von vielen Menschen frequentiert sind. Das sind z.B. der Haupteingang des Zoos, der P+R Parkplatz am Barnstorfer Ring, das Christophorusgymnasium mit rund 1.400 Schüler:innen, die Bundespolizei, die Agentur für Arbeit sowie der Wochenmarkt in Reutershagen und der Anschluss an die Hamburger Straße.

Diese Verbindung wird zahlreiche Menschen vom PkW auf den ÖPNV umsteigen lassen. Das entlastet Straßen und Parkplätze, spart Treibstoff und Treibhausgase ein und reduziert Lärm und Schadstoffe. Für den Bau der Trasse stellt der BUND aber Forderungen: der Bau der Straßenbahnlinie darf nicht zu einer zusätzlichen Versiegelung führen. Intakter Boden ist eine zu wertvolle Ressource, die uns überlebenswichtige Dienste leistet: Boden speichert nicht nur Treibhausgase, sondern auch Schadstoffe und Feinstaub. Boden lässt Wasser bei Niederschlag versickern, bei Hitze verdunsten und bildet Grundwasser. Letztendlich ist intakter Boden Lebensraum für zahlreiche Lebewesen und bietet die Grundlage für Pflanzen jeder Art.

Entlang der grob geplanten Trasse befinden sich bspw. der Barnstofer Wald, das LSG "Reutershäger Wiesen" und zahlreiche Grünflächen, die teilweise Ausgleichsflächen für vorangegangene Bebauungen darstellen. Diese Flächen dürfen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden! Stattdessen sollten bereits versiegelte Flächen für die Trasse genutzt werden, wie z.B. der Parkplatz am Zoo sowie vorhandene Straßen und Wege. Bisher versiegeln wir Böden zu leichtfertig! Dabei leisten sie uns kostenlos Klimaschutz & Biodiversitätsschutz. Einmal versiegelte Böden dagegen verlieren ihre Funktionsfähigkeit für Jahrzehnte.

Die Prüfung verschiedener Trassenvarianten kann bei der RSAG eingesehen werden.

Radwegebau nicht auf Kosten des Barnstorfer Wald

Die Förderung des Radverkehrs ist wichtig, um mehr Menschen für die Nutzung des Fahrrads im Alltag motivieren zu können und den Autoverkehr damit zu reduzieren. Die Errichtung von Radwegen sollte aber nicht zu einer Zerstörung von Natur und Landschaft und einer zusätzlichen Versiegelung führen, sondern das vorhandene (ausgedehnte) Straßen- und Wegenetz umgenutzt werden. Wo das nicht geht, müssen Räume dreidimensional genutzt werden.

Die Stadt Rostock favorisiert für den Radwegeabschnitt durch den Barnstorfer Wald eine Variante nördlich parallel zum Barnstorfer Ring. Auf 7 m Breite müssten dafür gut 300 Bäume gefällt werden. Bäume und ein unversiegelter Boden erfüllen jedoch wichtige Ökosystemdienstliestungen. Die betreffen die Produktion von Sauerstoff, die Speicherung von CO2, Schadstoffen und Feinstäuben, die Speicherung von Wasser, die Bereitsstellung von Lebensräumen und die Funktion der Erholung für uns Menschen. Der BUND fordert stattdessen, eine aufgeständerte Radwegvariante zu prüfen, bei der Wald und Boden erhalten bleiben können.

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